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Sonnenbrand – das alljährlich unterschätzte Risiko

23.06.2017 - 12:06

Laut einer Umfrage zum Thema Beschwerden bzw. Erkrankungen im Urlaub haben bereits 35 % der Befragten in ihrem Urlaub einen starken Sonnenbrand erlitten.
 
Obwohl der Sonnenbrand in dieser Befragung als Verletzung deklariert wurde und sich somit ein Bewusstsein der Befragten über die Schädlichkeit eines solchen zeigt, hat sich dieser Studie zufolge bereits jeder dritte Deutsche mindestens einmal oder sogar mehrmals der direkten Sonnenstrahlung zu sehr ausgesetzt. 14 % der Befragten bestätigten im Urlaub bereits auch unter einem Sonnenstich gelitten zu haben.
 
Doch kann der Sonnenbrand so auf die leichte Schulter genommen werden, oder werden die Risiken von einem Sonnenbrand zu stark unterschätzt? Der folgende Artikel behandelt das Thema Sonnenbrand bezüglich seiner Definition, Ursachen, Risikoklassen nach Hauttyp, Langzeitschäden, Vorbeugungs- und Abheilungsmaßnahmen. 
 
Was ist ein Sonnenbrand, und wie äußert sich dieser? 
 
Bei einem klassischen Sonnenbrand handelt es sich um eine durch ultraviolettes Licht verursachte Verbrennung der Haut (akute Lichtdermatose). In der Medizin wird zwischen zwei Verbrennungsgraden unterschieden, die sich in der Ausprägungsstärke der Symptome unterscheiden. Diese werden durch Verbrennung ersten und zweiten Grades kategorisiert.
 
Die Symptome eines Sonnenbrands sind gerötete, schmerzende und teilweise auch juckende Haut. Nicht selten liegt auch eine Schwellung der betroffenen Hautpartien vor, die von einem Spannungsgefühl begleitet wird. Abhängig von der Schwere der Hautverbrennung können sich auch Blasen bilden. Ein großer Nachteil bei der Diagnose von einem Sonnenbrand ist es, dass dieser sich erst mit einer zeitlichen Verzögerung  von vier bis acht Stunden zeigt. Der Höhepunkt des Sonnenbrands wird etwa 12 bis 24 Stunden nach dem Sonnenbad erreicht. Nach 72 Stunden fängt der Sonnenbrand langsam wieder an abzuklingen.
 
Worin liegt die Ursache für einen Sonnenbrand? 
 
Die Ursache für einen Sonnenbrand ist jedermann bekannt. Der zu lange Aufenthalt in der „prallen Sonne“ bzw. die Aussetzung des Körpers einer zu intensiven Sonneneinstrahlung führt meist zu einem Sonnenbrand. Dabei setzt die UV-Strahlung Entzündungsbotenstoffe in den tieferen Hautschichten frei. Damit verbunden äußert sich der Sonnenbrand sichtbar durch eine Rötung der Haut. 
 
Ist jeder Mensch gleich gefährdet? 
 
Je nach Hauttyp ist die Veranlagung einen Sonnenbrand zu bekommen unterschiedlich. Menschen mit einem dunkleren Hauttyp bekommen in der Regel nicht so schnell einen Sonnenbrand wie Menschen mit einem helleren Hauttyp. Allerdings sollte man generell unabhängig vom Hauttyp einem Sonnenbrand vorbeugen. Im Kindesalter sollten Sonnenbrände strikt vermieden werden, da Kinder für Langzeitschäden noch anfälliger sind als Erwachsene.   
 
Was sind die Langzeitschäden? 
 
Im Allgemeinen kann es nach einem Sonnenbrand bis zu sechs Wochen dauern, bis sich die Haut erholt hat. Hierbei muss allerdings darauf verwiesen werden, dass die Haut nicht in der Lage ist, sich wieder vollständig zu regenerieren. Ein Sonnenbrand kann daher geringe bis schwere Folgen nach sich ziehen. Eine zu intensive Sonnenbestrahlung der Haut kann bis in die Zellen des Körpers vordringen und im Extremfall die DNA der Zelle verändern. Tumore können die Folge sein. Des Weiteren steigt das Hautkrebsrisiko mit jedem Sonnenbrand an. Das eigentliche Ausmaß von Sonnenbränden zeigt sich meist erst einige Jahre später durch eine stärkere Hautalterung und Falten. 
 
Wie kann ich einem Sonnenbrand vorbeugen? 
 
Die gute Nachricht ist, es gibt sehr viele Maßnahmen, um einem Sonnenbrand vorzubeugen und somit auch eine Vielzahl von Varianten.
 
  • Grundsätzlich gilt, dass das Verwenden von Sonnencreme oder Sonnenöl unabdingbar ist. Damit diese auch schützen und nicht verschmieren, sollten sie 20 Minuten vor der Sonneneinstrahlung aufgetragen werden. Des Weiteren sollte beachtet werden, dass der Lichtschutzfaktor sowohl dem Hauttyp, als auch der Aktivität entsprechend ausgewählt wird. Beispielsweise bei zusätzlichen Faktoren wie Sport, Wasser oder Schnee ist ein tendenziell höherer Lichtschutzfaktor ratsam.
  • Alleine das Auswählen der richtigen Kleidung kann einem Sonnenbrand entscheidend entgegenwirken. Hilfreich hierbei sind zum Beispiel das Tragen einer Kopfbedeckung, eines T-Shirts oder einer Sonnenbrille.
  • Die Vermeidung der Mittagssonne (12 bis 14 Uhr) ist eine weitere gute Strategie, den Sonnenbrand zu umgehen (für Kleinkinder 11 bis 15 Uhr).
  • Selbst im Schatten bekommt man noch den gewünschten Urlaubsteint, denn im Schatten herrschen 50 % der Sonneneinstrahlung. Dies ist der eigentliche Weg, um „gesund braun zu werden.“
  • Bei Einnahme von Medikamenten sollte der Aufenthalt in der Sonne minimiert werden, da die Wirkstoffe vieler Medikamente die Lichtempfindlichkeit des Körpers erhöhen und somit den Körper anfälliger für Sonnenbrände machen.
  • An alle „Intensiv-Sonnenbader“: Ein längerer Aufenthalt als 30 Minuten am Stück in der direkten Sonne ist nicht empfehlenswert, sondern schadet stattdessen dem Körper.
 
Was tun, wenn der Sonnenbrand da ist?
 
Im Folgenden ein paar hilfreiche Tipps, falls der Sonnenbrand einen doch mal erwischt hat.
 
  • Zunächst sollte weitere Sonneneinstrahlung gemieden werden. Der Slogan „Jetzt ist es auch schon egal!“ ist definitiv fehl am Platz.
  • Viel Flüssigkeit zu sich nehmen, denn der Sonnenbrand entzieht dem Körper Flüssigkeit.
  • Die richtige Kühlung der Haut kann den Heilungsprozess beschleunigen und gleichzeitig die Schmerzen lindern. Kalte Umschläge mit frischen Leintüchern können hier eine Lösung sein. Von zu intensiver Kühlung bspw. durch Kühlpacks ist dringend abzuraten.
  • Sehr fettige Bodylotions sind nicht empfehlenswert, da diese zu einem Hitzestau auf der Haut führen können. Besser sind hier die klassischen After-Sun-Produkte.
  • Der Sonnenbrand kann des Weiteren mit Gels/Lotionen mit Hydrocortison behandelt werden. Diese sind abhängig nach Dosierung rezeptfrei in der Apotheke zu erhalten.
  • Die Einnahme von Medikamenten mit Acetylsalicylsäure kann die Entstehung von Entzündungsbotenstoffen hemmen (Aspirin).
  • Bei einem Sonnenbrand im Gesicht sollte das Tragen von Make-Up zusätzlich vermieden werden. Make-Up kann zu zusätzlichen Hautirritationen führen und somit den Heilungsprozess verlangsamen.
  • Auch Kamille oder Aloe Vera können als entzündungshemmende Produkte verwendet werden.
  • Bei dem Hausmittel Quark und Joghurt gibt es unterschiedliche Meinungen über die Vorteilhaftigkeit. Einerseits haben diese eine kühlende Wirkung, andererseits sind diese jedoch nicht entzündungshemmend. Durch die Bakterien dieser Milchprodukte können auch zusätzliche Infektionen an den Hautpartien auftreten. Daher ist es fraglich, ob diese Hausmittel ratsam sind.
 
Wann muss ich einen Arzt aufsuchen? 
 
Auf einen leichten Sonnenbrand muss nicht unbedingt der direkte Weg zum Arzt folgen. Bei einem starken Sonnenbrand oder sehr schmerzhaften Beschwerden sollte jedoch umgehend ein Arzt zu Rate gezogen werden. Sollte der Betroffene Symptome wie Blasenbildung, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost oder Nackensteifigkeit aufweisen, ist der Weg zum Arzt unumgänglich. Bei Babys und Kleinkindern ist zu beachten, dass ein Arzt eventuell auch schon bei einem leichten Sonnenbrand aufgesucht werden sollte! 
 
Fazit 
 
Oft ist es ein Ziel im Urlaub, besonders schnell braun zu werden. Bedenkt man jedoch die Folgen, die intensive Sonnenbäder nach sich ziehen können, wirkt ein schattiges Plätzchen in der Mittagssonne vielleicht doch noch etwas attraktiver. 
   

 
 
Quellen: 
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/159498/umfrage/krankheiten-der-deutschen-im-urlaub/ 
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/159498/umfrage/krankheiten-der-deutschen-im-urlaub/ 
http://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/artikel?id=973 
http://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/artikel?id=973